How To: Couchsurfen

Was ist das?

Beim Couchsurfen geht es darum, dass du einen Urlaub nicht nur aus der Perspektive eines Touristen sieht. Durch Couchsurfing bekommst du einen Eindruck davon, wie es ist dort zu leben und du hast später viel bessere Geschichten zu erzählen.

Mit Hosts, deren Freunden oder Mitbewohnern, lernst du nicht nur die Touristenattraktionen kennen, sondern du bekommst auch viele andere Infos. Man geht zusammen fort, kocht ein landestypisches Gericht oder tauscht sich einfach nur über Gott und die Welt aus. Als Gast verbringt man Zeit miteinander oder bringt dem Gegenüber etwas bei. Egal ob eine Sprache, Rezepte oder Musik. Du machst auf jeden Fall tolle neue Erfahrungen und mit etwas Glück sogar einige neue Freunde.


Wie bin ich darauf gekommen?

Ich habe es voriges Jahr probiert, als ich in Irland als Aupair gelebt habe. Für mich war es wichtig, nicht nur die Touristenattraktionen zu sehen, sondern mehr vom Land und den Leuten kennenzulernen.Vor allem wissen die „Locals“ immer wo man am besten fortgehen kann, was billig und sehenswert zugleich ist und man erlebt garantiert etwas, wovon man berichten kann.

Auch Eins-Plus hat dazu beigetragen, dass ich das Couchsurfen ausprobieren wollte. Im Format „Auf 3 Sofas durch“ reist der Reporter Thomas Niemitz um die Welt und wohnt jeweils bei 3 verschiedenen Personen und schläft dort auf der Couch.

Ein sehr spannendes Format und es macht Lust selbst auf Reisen zu gehen. https://www.youtube.com/watch?v=LhP8QuLDcjU&spfreload=10

Die Sendung wurde leider abgesetzt, aber die alten Folgen sind auf jeden Fall sehenswert und voller Tipps.


Wie funktioniert‘s?

Über die Website www.couchsurfing.com oder auch durch die App, kannst du dich mit Hosts unterhalten und in der Stadt deiner Wahl die perfekte Unterkunft finden.

Du kannst dir ganz einfach ein kostenloses Profil anlegen. Durch Fotos sowie eine Beschreibung deiner Person und deinen Interessen wissen potentielle Hosts gleich, ob du als Gast für sie in Frage kommst.

Dann kannst du durch die Suchfunktion schnell herausfinden, welche Leute dich aufnehmen würden und ihnen eine Nachricht schicken. Umso persönlicher und detaillierter diese sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass du eine Rückmeldung bekommst.

Tipp: Immer genau das Profil des Anderen durchlesen, viele verstecken ein Wort oder einen Satz, damit sie wissen, ob du dir auch Zeit nimmst, etwas über sie zu erfahren.


Weitere Möglichkeiten durch Couchsurfing:

Du kannst neben den schon erklärten „normalen“ Anfragen auch einige andere Features auf der Website finden.

Es gibt in größeren Städten immer wieder „Couchsurfing Meetings“. Dort treffen sich Einheimische, so wie Touristen in Bars und Clubs. Es wird geredet, gefeiert und man kann dort in einer guten Atmosphäre neue Leute kennenlernen.

Zusätzlich bekommt du immer wieder E-Mails wenn in deiner Nähe ein Event stattfindet. So gab es in Dublin neben einem wöchentlichen Treffen noch häufig gemeinsames Joggen, Yoga oder Ausflüge.

Man kann auch Reisepartner auf der Website suchen. Ich wollte zum Beispiel eine Bustour zu den „Cliffs of Moher“ machen.

Esgibt hauptsächlich Tagesreisen mit Bussen, in die ich mich aber nicht alleine reinsetzen wollte. Deshalb habe ich einfach einen Post geschrieben und gefragt ob noch jemand mitkommen will. So habe ich Tim gefunden. Ein Australier auf einem Selbstfindungstrip kreuz und quer durch die ganze Welt. Es war toll mit ihm zu reden und so war die Bustour doch recht spannend.

Es gibt auch oft Leute die mit dem Auto unterwegs sind und noch freie Plätze haben. Wer also spontan ist, kann für wenig Geld wirklich viel erleben.


Jedes Mal wenn man bei jemandem übernachtet hat, wird man aufgefordert eine Kritik und eine kurze Bewertung abzugeben. Das geht in beide Richtungen, also auch die Hosts können dich als Gast bewerten. Diese kurzen Texte sind super, denn so weiß man schon halbwegs was man erwarten kann.


Meine bisherigen Erfahrungen:

Galway:

Nach einem Monat in Irland wollte ich mir den Westen ansehen und dabei das Couchsurfen für ein Wochenende ausprobieren. Dadurch bin ich auf Kevin gestoßen, der damals mit Freunden recht nahe am Stadtzentrum gewohnt hat.

Meine Gasteltern waren etwas besorgt, aber ich habe ihnen die Adresse und die Telefonnummer dagelassen. Nur zur Sicherheit, auch wenn ich schon 20 war.

Ich hatte eine tolle Zeit dort. Wir waren zusammen aus, haben mitten in der Nacht zu viert gekocht und haben bis fünf Uhr in der Früh noch „Die Simpsons“ angeschaut. Wir hatten sofort einen guten Draht zueinander und haben über alles Mögliche geredet.

Er ist im März nach Dublin gekommen, weil er auf eine Europareise ging. Wir haben uns nochmal auf ein paar Bier getroffen und ich bin froh einen tollen Freund kennengelernt zu haben. Vielleicht kommt er auch bald für einen Besuch nach Wien.


Edinburgh:

In den Osterferien war ich für eine Woche in Schottland, einen Teil davon in Edinburgh. Dabei habe ich leider zu spät nach einem Hostel gesucht. Gott sei Dank hat mich aber Duma spontan aufgenommen. Es war wirklich super, da ich sogar ein eigenes Zimmer in seiner Wohnung hatte. Mir war zwar etwas mulmig dabei, da ich mit ihm fast nicht geschrieben habe und wenig über ihn wusste, aber ich hatte wirklich Glück. Wir haben viel geredet und waren auch gemeinsam in ein paar Studenten Bars.


Galway 2.0:

Im März hat mich ein Freund in Irland besucht, da St. Patrick’s Day und sein Geburtstag am selben Tag sind. Wir wollten in Galway feiern und sind bei David untergekommen.

Das Haus war unglaublich chaotisch und leider nicht wirklich sauber, die Bewohner waren aber toll! Einer hat einfach mal unter der Stiege geschlafen, wie bei Harry Potter, nur gruseliger! Wir haben mit David die Parade in der Stadt angeschaut, waren ein bisschen auf Sightseeingtour und haben beim besten asiatischen Restaurant in Galway gegessen (Papa Rich).

Abends haben sich die Mitbewohner von David und deren Freunde an einem Fluss getroffen. Dort haben wir die ganze Nacht am Lagerfeuer getrunken, gegessen und geredet. Es war ein tolles Erlebnis, aber es war eigentlich noch viel zu kalt für sowas. In der Früh war alles rund um das Lagerfeuer gefroren, inklusive uns selbst.

Alles in allem war es aber eine tolle Zeit und David habe ich später nochmal in Galway getroffen. Zufällig am Nachmittag und wir haben uns dann noch einmal in einem Pub über den Weg gelaufen


Cork:

In Cork war ich mit einer anderen Aupair unterwegs. Lea und ich haben lange gesucht und schlussendlich sind wir bei Lucas im Studentenheim gelandet. Wir hatten ein eigenes Zimmer, da dieses gerade frei war! Als wir angekommen sind, haben wir gleich eine Liste von ihm und zwei Freunden bekommen, was in Cork sehenswert ist. Abends haben wir dann Bier eingekauft und waren mit Freunden von ihm lange feiern. Dabei habe ich gelernt wie Brasilianer Cachaca als Shots trinken, mit viel Limette und ansonsten pur.

Es war ein spannendes Wochenende, da wir viele brasilianische Austauschstudenten getroffen haben.

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Zum Schluss habe ich noch ein paar allgemeine Tipps:

  • Gib immer jemandem Bescheid, wo du bist und bei wem du übernachtest
  • Habe einen Plan B im Gepäck wo du schlafen kannst
  • Nimm dir Zeit und suche dir wirklich Hosts die schon öfters gehostet haben und gute Kritiken auf der Website haben
  • Wenn dir die Situation nicht passt, oder dir etwas komisch vorkommt: Geh!
  • Nimm beim ersten Mal Couchsurfen jemanden mit. Viele Hosts haben auch Platz für 2-3 Leute
  • Bevor man wirklich zusagt, schreib ein wenig mit der Person und stelle Fragen. So erkennt man recht schnell, ob das funktionieren kann
  • Bring dem Host ein kleines Gastgeschenk mit. Etwas aus der eigenen Heimat, was zu trinken oder koche für alle.

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